Die Orthopädieabteilung des Krankenhauses Nordsjælland hatte es sich zum Ziel gesetzt, den Dialog mit den Patienten enger und effektiver gestalten – vor, während und nach der Operation. Die Zahl ambulanter Besuche hatte stetig zugenommen und die Patienten sollten und wollten eigenverantwortlicher werden. Daraus ergaben sich neue Anforderungen an die Struktur der Behandlung der Patienten – und damit neue Anforderungen an die Kommunikation zwischen Abteilung und Patient.
Aus dieser Erkenntnis entschied sich die orthopädische Abteilung dazu, eine digitale Lösung einzusetzen: Auf der Basis des Digital Care Guide von Emento gestaltete die Abteilung für etwa 80 verschiedene orthopädische Behandlungen eine neue Methode den Behandlungsverlauf viel besser zu strukturieren. Mit dem Digital Care Guide erhalten die Patienten im Rahmen ihrer Behandlung über eine App die notwendigen Informationen zum gesamten Behandlungsverlauf zum richtigen Zeitpunkt.
IM ENGEREN DIALOG MIT DEN PATIENTEN
Die neue Lösung ist als patientenzentrierte Ergänzung zur bisherigen Kommunikation umgesetzt worden. Bislang wurden Information als digitale Post, in Form von Broschüren und über die Webseite des Krankenhauses angeboten. Eine derartige Ergänzung wurde oft von Patienten gewünscht, da es vielen von ihnen bislang schwerfiel, sich einen Überblick über die Inhalte der umfangreichen und textlastigen Schreiben und Broschüren zu verschaffen. Den Inhalt des Digital Care Guide hat das Krankenhaus selbst gestaltet. Die kurzen Videos mit einfachen Informationen zur Operation – erläutert vom Krankenhauspersonal – verhelfen den Patienten zu einem besseren Verständnis der einzelnen Abläufe, die sie im Krankenhaus erwarten. Das hat zur Folge, dass die Patienten schon vor einem Eingriff mehr Mitverantwortung übernehmen und sich sicherer fühlen.
„Die ganzen Informationen hätte ich mir nicht so gut angeeignet, wenn ich die Informationen nur per digitaler Post erhalten hätte. Ich bekam ein besseres Verständnis dafür, worauf zu achten ist und welche Aspekte am wichtigsten sind. Die Videos sind kurz und präzise und es werden nicht so viele unterschiedliche umfassende Sachen auf einmal behandelt.“ Stefan G. Rasmussen, Kniepatient, 71 Jahre alt.
Für die Mitarbeiter der Abteilung bedeutet dies: Wenn die Patienten über den Digital Care Guide die Informationen im Voraus erhalten und diese einfach verstehen können, bleibt mehr Zeit beim persönlichen Vorbereitungsgespräch auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten einzugehen.
Neue Möglichkeiten mit der App
Über die App werden die Patienten an das für den Eingriff wichtige vorbereitende Fasten erinnert. Ebenso erhalten sie Informationen zu Trainingsübungen und können bestätigen, dass sie die Informationen gelesen und die Übungen wirklich ausgeführt haben. Somit hat das Personal des Krankenhauses die Möglichkeit, das Verhalten des Patienten mitzuverfolgen und die Patienten gegebenenfalls an Dinge zu erinnern, die sie vergessen haben. So zum Beispiel, wenn die Patienten wesentliche Vorbereitungen, die vor der OP unbedingt erforderlich sind, nicht in der App bestätigt haben.
„Früher haben wir sehr viele Informationen in kurzer Zeit und oftmals zu Zeitpunkten vermittelt, zu denen die Patienten nicht besonders aufnahmefähig waren. Mit der App können wir die Patienten nun durch die Behandlung leiten – und das zu einem Zeitpunkt, in einem Umfang und in einem Tempo, das dem jeweiligen Patienten gut passt. Ohne Zweifel hat sich unsere Kommunikation dadurch deutlich verbessert.“ Pernille Greisen, Abteilungskrankenschwester, Orthopädieabteilung im Krankenhaus Nordsjælland.
WENIGER NICHTERSCHEINEN UND WENIGER KURZFRISTIGE ABSAGEN SORGEN FÜR EINEN REIBUNGSLOSEREN BETRIEB
Die App kann helfen, die Anzahl der Patienten, die nicht zum geplanten Termin erscheinen, zu verringern. Das Nichterscheinen eines Patienten verursacht Kosten für jedes Krankenhaus und stört erheblich den Ablauf in den Abteilungen, die dadurch oftmals kurzfristig umplanen müssen.
„Ich bin sehr begeistert von diesem innovativen Projekt, da sich dadurch die Behandlung der Patienten und gleichzeitig der Arbeitsablauf im Krankenhaus verbessern. Auch in ökonomischer Hinsicht ist es sinnvoll, die Kommunikation mit unseren Patienten zu überdenken und aktiv zu verbessern, um Nichterscheinen zu verhindern. Das ist eine kostspielige Angelegenheit. Hier haben wir nun ein konkretes Werkzeug und wir sind überzeugt, dass es uns hierbei wirklich helfen kann.“ Henrik Schødts, Projektleiter, Neues Krankenhaus Nordsjælland.
Neue Kommunikation: Vom Monolog zum Dialog. Die Patienten bestätigen in der App, sobald sie sich ein Vorbereitungs-Video angesehen und verstanden haben. Ebenso bestätigen sie hier, dass sie das vorbereitende Abführen durchgeführt haben. Bislang hat das Krankenhaus Informationen per digitaler Post mit der Hoffnung versendet, dass die Patienten diese auch wirklich gelesen und Notwendiges umgesetzt haben. Nun kann das Krankenhaus aktiv etwas gegen eventuelle mangelhafte Vorbereitung seitens des Patienten tun. Das hat weitaus weniger Nichterscheinen oder kurzfristige Absagen zur Folge.
Mit Emento kann das Personal nun erstmals die Vorbereitungen des Patienten mitverfolgen und eingreifen, wenn die Patienten z.B. nicht bestätigt haben, dass sie vor der Operation mit dem Fasten begonnen zu haben. So kann das Krankenhaus proaktiv etwas dagegen unternehmen, dass Patienten nicht zum Termin erscheinen oder diesen kurzfristig absagen. Darüber hinaus haben die jeweiligen Abteilungen eine einzigartige Möglichkeit, die Informationen fortlaufend anzupassen, wenn sich beispielsweise herausstellt, dass einige der Videos nie angesehen werden.
Die Patienten und das Personal können einander Nachrichten über die App schicken. Der Datenschutz wird dabei zu jeder Zeit eingehalten. Durch die Nachrichtenfunktion ergeben sich neue und zusätzliche Kommunikationsmöglichkeiten sowie potentielle Zeitersparnisse für alle. Wenn eine Nachricht eines Patienten eingeht, können die zuständigen Pflegekräfte, Ärzte oder Sekretariate eine qualifizierte Antwort geben – zu einem Zeitpunkt, der ihnen am besten passt. Für den Patienten ergibt sich eine geringere Wartezeit am Telefon. Zusätzlich haben die Patienten nun die Möglichkeit, Bilder zu senden, beispielsweise zur besseren Beschreibung von einer Wunde. Anhand der Bilder kann das Krankenhaus einen Rat aussprechen und die Patienten sparen sich einen weiteren Krankenhausbesuch – und somit viel Zeit für sich selbst und ihre Angehörigen.